"Nichts ist wohltuender für das Auge als grünes, kurzgeschorenes Gras" - Francis Bacon, 1625

Die wichtigste und wohl auch zeitintensivste Pflegemassnahme ist das Mähen. Je nach Häufigkeit, Schnitthöhe und eingesetzter Technik kann damit die botanische Zusammensetzung der Grasnarbe, deren Belastbarkeit und das Aussehen nachhaltig beeinflusst werden. Für einen sauberen Schnitt sind gut geschliffene Messer unabdingbar. Bei Stumpfen Messern wird das Gras eher gerissen als geschnitten, was zu Quetschungen und Ausfransungen führt. Bei warmen Temperaturen vertrocknen die verletzten Blattstellen, was dem Rasen ein silbrig-graues Aussehen verleiht. Ausserdem sind diese Wunden Eintritts Tore für Krankheitserreger.

Der Schnitt muss regelmässig durchgeführt werden, damit sich die Rasengräser an eine Schnittlinie gewöhnen können und sich die gewünschte Narbendichte entwickelt. Die Schnitthöhe beeinflusst die Rasenqualität massgeblich. Je nach Rasentyp und Nutzung sollte beim Mähen die Schnitttoleranz der verwendeten Gräser und des Typus berücksichtigt werden. Wird zu hoch oder zu tief gemäht führt dies häufig zu Problemen wie lückenhafte Grasnarbe oder erhöhte Krankheitsanfälligkeit. Die Intervalle und Schnitthöhen stehen immer in Abhängigkeit von Licht und Wärme.

Der Rasen entzieht dem Boden laufend Nährstoffe welche, über das Schnittgut abgeführt werden. Entsprechend müssen sie durch Düngung wieder zugeführt werden. Düngen mit System ist für einen dauerhaft kräftigen schönen Rasen eine Prämisse.

Der Nährstoffbedarf der Gräser ist massgeblich von der Zusammensetzung der Grasnarbe und der Nutzungsintensität abhängig. Wichtig für die Rasendüngung sind folgende Punkte:

- Angemessene Sofortwirkung
- Nachhaltige Dauerwirkung
- Geringe Gefahr der Auswaschung
- Schonende Wurzelförderung
- Geringes Verbrennungsrisiko
- Ausgewogenes Nährstoffverhältnis

Wird ein Mulchmäher verwendet, und somit das Schnittgut liegen gelassen, kann bis zu 25% auf zusätzliches Düngen verzichtet werden. Jedoch ist das Mulchen vor allem bei jungen Rasenflächen nicht zu empfehlen.

Folgende Nährstoffe sollten Ihrem grünen Teppich zu angemessenen Zeiten zugeführt werden:

Stickstoff ist für den Rasen sehr wichtig. Es ist ein essentieller Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll). Es fördert nicht nur das Blattwachstum sondern sorgt auch für eine Erhöhung der Wurzelmasse. Mangel bewirkt innert weniger Wochen nachlassendes Wachstum, gelbes Blattwerk und dünnen Rasen. Ein Überschuss führt jedoch zu Massenwachstum und dünnen Zellwänden. Der Rasen wird anfälliger auf Trockenheit, Kälte, Krankheiten und mechanische Belastung.

Phosphor ist massgebend an der Wurzelbildung beteiligt.

Kalium gilt als Regulator von Stoffwechsel und Zellbildung. Es fördert die Resistenz des Rasens gegen Kälte und Krankheiten. Zuviel Kalium in Kombination mit Phosphor fördert jedoch die Kräuter - insbesondere den Wiesenklee.

Magnesium ist ein besonders wichtiger Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll). Zudem ist es am Nährstofftransport innerhalb der Pflanzen beteiligt.

Calcium ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände.

Folgende Mikronährstoffe (Spurenelemente) werden nur in geringen Mengen benötigt - jedoch ist ihr Vorhandensein dennoch wichtig:

Eisen ist an Atmungsprozessen beteiligt.

Mangan und Eisen steuern zusammen die Chlorophyllbildung - das Kraftwerk der Pflanzen.

Schwefel ist ein wichtiger Bestandteil des Eiweisses und vor allem für junge Triebe wichtig.

Bor ist an der Gewebebildung beteiligt und steuert den Transport von Pflanzensaft.

Silizium stärkt die Zellwände und kräftigt damit die Gräser.

Je nach Zustand der Rasenfläche können auch das Verticutieren oder Aerifizieren ein Schlüsselelement sein das zum gewünschten Rasenerscheinungsbild führt. Auch das richtige Bewässern zum richtigen Zeitpunkt ist je nach Niederschlagsmengen ein nicht zu Unterschätzender Faktor für die Gesundheit und Strapazierfähigkeit Ihres Rasens.