Die Pflanze ist schlicht das Hauptgestalungsmittel in Ihrem Garten. Daher machen wir uns stehts Gedanken über den gestalterischen wie auch funktionellen Aspekt einer jeden Pflanze.
Viellfach haben unsere Kunden bestimmte Lieblingspflanzen oder bereits Bestehende welche wieder integriert werden sollen. Wir gehen immer auf diese Präferenzen ein. Ist dies jedoch aufgrund des Gesmatcharakters oder der vorherschenden Standortbedingungen nicht möglich erklären wir dies Ausführlich und zeigen den Mehrwert/Nutzen anderer Pflanzen auf.
Verschwendung von Enegrie und Ressourcen
Bei Neubepflanzungen wird immer wieder beobacht, dass gerne sehr viel Pflanzen, sehr dicht gepflanzt werden. Das sieht zwar am Anfang sehr schön aus und die Beete und Rabatten sind prall gefüllt.
Ein Garten ist nicht - ein Garten wird, diese Weisheit wird oft nicht beachtet. Die Pflanzen in einem Garten wachsen mit den Jahren und werden zu immer eindrucksvolleren Erscheinungen. Dafür benötigen diese jedoch ihre individuellen Wuchsflächen um sich in ihrer vollen Pracht entfalten zu können. Fehlt dieser Platz durch zu dichte Bepflanzung, kennen diese hauptsächlich nur eine Wuchsrichtung: Der Sonne entgegen. Somit schiessen die Einen fast nur in die Höhe - Andere wiederum verkümmern in ihrem sprichwörtlichen Schattendasein. Dies führt leider immer weider dazu, dass Energie und Ressourcen verschwendet werden. Denn nach einigen wenigen Jahren müssen solche Bepflanzungen allzu stark ausgelichtet werden.
Selbstverständlich muss auch eine Neuanlage nicht kahl aussehen, es kommt auch immer auf die verwendeten Pflanzen und deren Komposition an. Wichtig ist einfach, dass jeder Pflanze ihrem Platzanspruch - auch mit Blick in die Zukunft - genügend Sorge getragen wird.
Nutzung und Pflege
Wichtig ist zu definieren was Ihr Garten sein soll und wer diesen nutzt. Tollen sich auch Kinder im Garten ist stark darauf zu achten, dass keine Giftigen Pflanzen verwendet oder zumindest für Kinderhände nicht erreichbar sind, wie z.B. Rhododendron (bei schweren Vergiftungen, vorallem beim verschlucken der Blüten kann dies zum Tod durch Atemlähmung führen), Eiben (können bereits wenige Gramm tödlich sein), Goldregen (für Kinder können bereits 5 bis 20 Samen - oder 10 Blüten tödlich sein) usw.
Auch ist es von Vorteil darauf zu achten ob in Zukunft viel Pflegemittel eingesetzt werden muss. Leider hat sich zum Beispiel in unserer Region in wenigen Jahren der Buxbaumzünsler stark verbreidet und kann 3 bis 4 mal pro Saison zuschlagen. Es gibt eine vielzahl von Mittel um diesen Schädling, der innert kurzer Zeit ganze Buxhecken kal fressen kann, zu bekämpfen. Gegen schonende Mittel wird dieser jedoch schnell resistent. In der Praxis hat sich gezeigt, dass nur sehr starke Mittel den Befall effektiv eindämmen können. Leider werden dadurch auch Nützlinge dezimiert und können bei unsachgemässer Handhabung auch das Binensterben fördern. Da es sich beim Bux um eine nicht einheimische Pflanze handelt, gibt es auch gegen diesen importierten Schädling bei uns keine effektiven Nützlinge.
Wer auch noch ein kleines Biogartenabteil in seiner Anlage möchte, sollte auf Pflanzen bei denen eine latente Gefahr zum Einsatz starker Herbizide besteht gänzlich verzichten.
Generell bevorzugen wir einheimische Arten welche die vorherschenden Bedingungen exzellent vertragen. Aber auch exotische Pflanzen, so genannte Neophyten, haben durch ihren Scharm und oft manigfaltige Farbenpracht definitiv ihre Daseinsberechtigung und sind für unsere Gärten eine echte Bereicherung.
Die Kombination von Pflanzen mit vergleichbaren Pflegemethoden kann durchaus Sinn machen. Zum Beispiel ist es von Vorteil Sommerblumen zu gruppieren da diese Wässerung, Düngung und nötigenfalls Pflanzenschutz gegen Schädlinge im selbe Ausmass benötigen.
Weitere Kriterien
Bei der Palanung zur Bepflanzung sind noch weiteren zahlreichen Umständen Rechnung zu tragen. Folgend ein Auszug des Umfangreichen Katalogs der Kriterien:
Artspezifische Standortansprüche: Jede Pflanze hat Ihre eigenen Ansprüche an den Boden (Feuchtigkeits- und Nährstoffgehalt, ph-Wert, Korngrössen z.B. Lehm, Sand) und die Besonnung. Wenn diesen Ansprüchen Rechnung getragen wird, sind die Voraussetzungen optimal, dass die Pflanzen prächtig gedeihen können und wiederstandsfähig gegen Krankheiten und Unkrautwuchs sind.
Konkurenzkampf: Die Kombination von Arten die über einen vergleichbaren Ausbreitungsdrang verfügen hat klare Vorteile: Starkwüchsige Pflanzen halten sich dadurch gegenseitig in Schach und Arten die eher schwachwüchsig sind, können sich ungehemt entfalten.
Unkrauthemmung: Bei Stauden kann jedoch der Konkurenzkampf erwünscht sein, weil eine konkurenzstarke Bepflanzung sich gegenüber Unkräutern besser durchsetzten kann.
Blütezeitpunkt: Damit das ganze Jahr hindurch Kontraste geschaffen werden, achten wir darauf, dass neben der Hauptblühtezeit immer wieder etwas erblüht.
Blütenfarben: Knallige Farben können den Reiz von zarten Pastellfarben übertönen. Daher achten wir auf die Komposition der Blütenfarben.
Pflanzdichte: Je nach Ausbreitungsdrang und Endgrösse der einzelnen Arten und dem erwünschtem Zeitrahmen bis zur Wirksamkeit einer Bepflanzung werden unterschiedliche Stückzahlen pro Quadratmeter benötigt.
Geselligkeit: Vorallem Stauden werden je nach Wuchshöhe und Erscheinungsbild in Geselligkeitsstufen eingeteilt. Bei der Bepflanzung werden Leit-, Begleit- und bodendeckende Stauden so kombiniert, dass sich ein harmonisch abgestuftes Gesamtbild ergibt.
Darüber hinaus gibt es noch zahlreich weitere Kriterien die in der gezielten Benachbarung der Pflanzen untereinander Ausdruck finden.